Im unteren Geschoss wurde der Küche ein Gräsergarten mit Essplatz und den Schlafräumen ein intimer Gartenraum mit einer mehrstämmigen Frühlingskirsche, Funkien und Anemonen vorgelagert. Das obere Geschoss öffnet sich nach Süden in den Dünengarten mit der von einer Pergola beschatteten Terrasse, nach Osten schließt sich ein Kräuter- und Obstgarten an. Die Gartenräume sind über Freitreppen miteinander verbunden, hier eröffnen sich weite Blicke über die Baumwipfel und die umgebende Dachlandschaft auf die Berliner Stadtsilhouette. Da es sich um die Aufstockung eines klassischen gründerzeitlichen Gebäudes mit Holzdecken handelt, waren die zusätzlichen Dachlasten eng begrenzt.
Bei Nachverdichtungen durch Dachaufbauten sind in Berlin im Zusammenhang mit der Baumaßnahme Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen. Hier wurde die Begrünung der Dachflächen festgesetzt. Auflage ist es, auf den Dächern eine dauerhafte möglichst flächendeckende Vegetation zu realisieren, um durch Regenwasserrückhaltung sowie Verdunstung die klimatische Situation in diesem verdichteten Wohnquartier positiv zu beeinflussen.
Grundlage der Dachbegrünung bildet hier ein rein mineralisches Substrat aus Vulkanlava, das trotz geringen Volumengewichts eine hohe Wasserspeicherkapazität aufweist. Die Wasserkapazität des Substrates sichert ein nahezu vollständiges Rückhalten der Niederschläge von März bis November. Die geringen Sommerniederschläge in Berlin erfordert, neben einer standortgerechten Auswahl stresstoleranter Stauden, eine Bewässerung zur Überbrückung von Trockenphasen mittels Tröpfchenbewässerung. Die dauerhafte strukturreiche Vegetation aus hohen Gräsern und Blütenstauden bietet vielfältige Rückzugsräume für Insekten und Nistmöglichkeiten.
Der 170 m² große Dachgarten wurden für einen privaten Auftraggeber im Jahr 2015 fertiggestellt.